4Ein transparenter und demokratischer Staatsbetrieb
Ein Projekt zu revidieren, über welches das Volk abgestimmt hat, entspricht nicht dem demokratischen Prozess. Als die Walliser formal über die Finanzierung des Projekts abgestimmt haben, bedeutete dies in ihrem Verständnis keinen Freibrief für irgendeine beliebige Rhonekorrektion, sondern es war klar an Rhone 3 gebunden, dessen Umrisse im Parlament und in den Medien während der Kampagne umfassend debattiert wurden. Wir fordern, dass die Regierung die demokratischen Prozesse respektiert und von ihrem Vorhaben Abstand nimmt, ein am 14. Juni 2015 mit 57 % bejahtes Projekt zu revidieren. Zudem ist die Art und Weise, wie diese Revision durchgeführt wird, bedenklich : Es werden die von Experten geäusserten Kritikpunkte nicht berücksichtigt, es herrscht Intransparenz, das Dossier von 2016 ist von der Website des Dienstes für Naturgefahren nahezu vollständig verschwunden, und es gab kaum Konsultationen mit den Partnern des Projekts von 2016.
5Die Gleichbehandlung der Regionen im Wallis
Die Region Visp profitiert heutzutage bereits von einem ausgezeichnetem Hochwasserschutz dank der vorgezogenen Umsetzung der im GP-R3 (2016) geprüften Massnahme. Warum sollten die anderen Regionen lediglich Anspruch auf minimalistische Korrekturen haben ? Ein Drittel der Walliser Bevölkerung lebt in der Rhone-Ebene, vorwiegend in den Städten. Diese Bevölkerung hat Anspruch auf eine Rhonekorrektion, die ihre Sicherheit gewährleistet, ihre Infrastrukturen schützt und ihre Lebensqualität verbessert.
6Eine moderne Konzeption des Hochwasserschutzes
Eine moderne Konzeption im Kampf gegen Hochwasser berücksichtigt nicht nur Fragen des Schutzes, sondern bezieht auch andere Aspekte der nachhaltigen Entwicklung sowie ökologische und ökonomische Herausforderungen ein. Eine Revision des Umfangs des Projekts oder eine Herabsetzung der Sicherheitsziele wurde von der Eidgenossenschaft als nicht verhandelbar erachtet. GP-R3 2016 ist ein Hochwasserschutzprojekt, kein Revitalisierungsprojekt. Es handelt sich um ein Projekt, das – um den gesetzlichen Grundlagen zu entsprechen – Ziele erreichen muss, die von der Eidgenossenschaft als ausgewogen beurteilt wurden. Während es der Rhone-Ebene einen soliden Schutz bietet, bietet GP-R3 2016 der Walliser Bevölkerung auch neue Erholungs- und Naturräume von hoher Qualität an.